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Buch Rezension: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken von John Green

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Ein Jahr lang stand Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken von John Green ungelesen in meinem Bücherregal. Bei meiner letzten Umstrukturierung ist mir das Buch dann wieder in die Hände gefallen und ich habe beschlossen, es zu lesen. Keine fünf Tage später stand das Buch wieder im Regal. Dieses Mal gelesen. Ich bin mit vielen Gedanken und Emotionen zurück geblieben. Die Geschichten von John Green und mich verbindet eine ewige Hassliebe. Auch bei Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken war ich mir anfangs nicht sicher, was ich eigentlich von diesem Werk halte. Bis jetzt.

Deutscher Titel Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
Originaltitel Turtles all the way down
Genre Liebe
Autor John Green
Übersetzung Sophie Zeitz
Altersempfehlung ab 14 Jahren
Bindung Hardcover
Umfang 288 Seiten
Preis 20,00 €
Erschienen 10. November 2017
Verlag Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
ISBN 978-3446259034

Inhalt

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

Erster Eindruck

Ich liebe die Bücher von John Green. Und ich hasse sie auch. Während ich noch heute von der Geschichte um Alaska schwärme, hat mich Margos Spuren eher kalt gelassen und Das Schicksal ist ein mieser Verräter gar – eine unbeliebte Meinung – enttäuscht. Ich hatte Angst und Vorfreude gleichermaßen, als ich das neueste Buch von John Green seinerzeit auf meinen Wunschzettel für Weihnachten schrieb. Das Buch kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Das Buch kommt als Hardover mit einem hellblauen, schönen Schutzumschlag und knallorangenen Seitenrändern daher. Es ist ein Hingucker im Regal. Dort blieb es auch viel zu lange.

Die Charaktere

Das Wichtigste in allen John Green Geschichten sind zweifelsohne die Charaktere. Tatsächlich hat es etwas gedauert, bis ich mit den Figuren warm geworden bin. Zum einen haben wir unsere Protagonistin Aza Holmes, deren Name das ganze Alphabet umfasst, einmal durch und wieder zurück. Aza wäre eine ganz normale Schülerin – hätte sie nicht diese Zwangsstörung. Aza ist besessen von fiesen Gedanken, sie würde kein eigenes Ich haben, sondern ihr Körper bestünde nur aus Bakterien, die sie kontrollieren und umbringen wollten. Ihre größte Angst ist es, an C. difficile zu sterben. Um diesen Gedanken los zu werden, fügt sie sich immer wieder eine Wunde an ihrem Finger zu.

Aza wird begleitet von ihrer besten Freundin Daisy, die aufgedreht und quirlig ist. Daisy kommt aus ärmeren Verhältnissen als Aza, kommt damit aber die meiste Zeit gut zurecht. Daisy ist lustig, lebensfroh und schreibt gerne Fanfiction über Star Wars. Sie ist fest davon überzeugt, dass Chewbacca und Rey ein tolles Paar abgeben würden, während sie selber auch offen für die Liebe ist. Und natürlich wäre es kein Liebesroman, wenn Aza nicht auch einen Jungen treffen würde. Im Grunde wieder treffen, denn sie kannte Davis Pickett schon als Kind. Davis ist ein Milliardärssohn. Sein Vater ist verschwunden und hat ihn und seinen Bruder zurück gelassen mit dem Wissen, dass sie nichts von seinem Geld erhalten sollen, sondern nur die Tuatara seines Vaters. Davis Pickett Senior hofft nämlich, mit seiner Tuatara Forschung den Tod besiegen zu können.

Neben Aza, Daisy und Davis treten noch die Liebelei von Daisy, Davis Bruder und die Familienmitglieder und Diener der Charaktere auf. Doch die Geschichte spinnt sich in erster Linie um Aza und ihre fiesen Gedanken und ihre schönen Gedanken. Ich konnte mit den meisten Charakteren am Anfang nicht viel anfangen. Ich konnte mich nicht mit ihnen identifizieren. Das ergeht mir bei den meisten noch immer so und das Schicksal vieler Charaktere war mir bis zur letzten Seite egal. Was mich gefesselt hat, war die philosophische Art, wie die Charaktere miteinander gesprochen haben und die Geschichte drum herum.

Lieblingszitat

»“You’re everything, everything, everything“, und genau dieses Gefühl hatte ich. Du bist gleichzeitig das Feuer und das Wasser, das es löscht. Du bist der Erzähler, der Held und die Nebenfigur. Du bist der Autor und die Geschichte. Du bist jemandes Irgendwas, aber du bist auch du.« (S. 254)

Die Geschichte

Primär geht es in Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken um Azas Störung. Egal was sie tut, bei wem sie ist oder was sie macht: Ihre Gedanken verfolgen sie überall hin. Drum herum geht es um das Verschwinden von Davis Pickett Senior, einem Milliardär. Auf Hinweise, die zu seinem Fund beitragen, ist eine Belohnung von 100.000 Pfund ausgesetzt, die Daisy und Aza haben wollen. So suchen sie auf dem Anwesen der Picketts danach und treffen dort auf Davis Pickett Junior, den Aza als Kind schon kannte. Schnell wird die Suche nebensächlich und zwischen Aza und Davis entwickelt sich eine Art Liebesbeziehung, die – aufgrund ihrer Störung – nicht so einfach funktioniert. Davis zahlt ihr die 100.000 aus, damit sie nicht weiter sucht und damit hat sich die Sache für die beiden Freundinnen auch tatsächlich erledigt. Von hier an geht es primär um die Gefühle unseres Hauptcharakters. Erst gegen Ende wird der anfängliche Hauptplot rund um den verschwundenen Milliardär wieder richtig aufgegriffen.

Ich hatte mit der Geschichte immer mal wieder meine Probleme. Ich fand es sehr komisch, dass Aza einfach so 100.000 Pfund annimmt und behält und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Charakteren waren absurd. Das Anwesen und Leben von Davis kam mir beinahe lächerlich und Klischee überflutet vor, hat mich aber dann doch wieder fasziniert. Ich bin von der Geschichte nicht los gekommen und obwohl ich von manchen Handlungssträngen überrascht wurde und mit diesen nicht immer ganz einverstanden war, hat es mir am Ende Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen.

John Green über Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Mein Fazit

Die Geschichte von Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken hat mich gefesselt. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem eine geistige Störung so treffend, fesselnd und erschreckend gleichermaßen beschrieben wurde. Alleine aus diesem Grund, würde ich das Buch weiter empfehlen. Die Charaktere haben mich teils kalt gelassen, teils habe ich sie ins Herz geschlossen. Bei diesem Buch handelt es sich viel eher um einen Roman über die Freundschaft als um eine Liebesgeschichte. Ich war an keinem Zeitpunkt von der Liebesgeschichte von Aza und Davis überzeugt. Typisch für John Green Bücher ist auch hier wieder die malerische, philosophische Sprache, in die man sich einfach verlieben muss. Ich habe das Buch am Ende gerne gelesen.

Bewertung nach der nonsensente-Bewertungsskala:

Positiv Negativ

7
Gut!

Geschichte – 4
Spannung – 7
Anspruch – 3
Charaktere – 5

  • Wunderschöne Dialoge
  • Toller Schreibstil
  • Interessante Protagonistin
  • Absolut glaubhaft ausgearbeitete und ausformulierte Zwangsstörung
  • Nicht vergleichbar mit anderen Geschichten
  • Teils super starke Charaktere
  • Handlung verläuft sich oft sehr stark
  • Haupthandlungsstrang wird zu schnell nebensächlich und uninteressant
  • Das Main Love interest der Story ist unglaubwürdig
  • Teils sehr uninteressante Charaktere
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Benutzer-Bewertung
4.33 (3 Stimmen)
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Kommentare:1

  • 25. Oktober 2021

    Hey, auch ich habe das Buch gerade gelesen und versuche meine Gedanken dazu , zu sammeln. Deine Seite gefällt mir Buch (bis auf die Verlinkungen zu amazon). Gerne wäre ich dir auf instagram gefolgt, aber da kommt immer nur eine Fehlermeldung.

    Einen guten Start in die Woche

    antworten

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