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Buch Rezension: Der Insasse von Sebastian Fitzek

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Es war eines der am heiß erwarteten Bücher dieses Jahres. Es war eines der Top-Themen auf der Frankfurter Buchmesse. Das neue Buch Der Insasse von Sebastian Fitzek ist eingeschlagen wie eine Bombe; es war prompt ein Bestseller und eines der am meisten diskutierten Bücher unter den Buchbloggern. Ich bin spät dran, Der Insasse zu rezensieren. Doch anders als bei vielen anderen, habe ich das Buch nicht am Stück verschlungen. Ich habe viele Pausen beim Lesen gebraucht. Wieso das so war, das zeige ich dir jetzt.

Titel Der Insasse
Genre Thriller
Autor Sebastian Fitzek
Sprache Deutsch
Altersempfehlung ab 14 Jahren
Bindung Gebundene Ausgabe
Umfang 377 Seiten
Preis 22,99 €
Erschienen 24. Oktober 2018
Verlag Droemer Knaur Verlag
ISBN 978-3426281536

Inhalt

Der Insasse erzählt die Geschichte von einem Serien-Kindermörder; Guido Tramnitz. Tramnitz hat auf ungewöhnlich grausame Art und Weise diverse Jungen und Mädchen getötet, indem er sie über Monate bei sich in einem Brutkasten gequält hat. Er wurde gefasst und  in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Doch ein Junge ist und bleibt verschwunden: Max Berghoff. Es scheint nur eine Möglichkeit zu geben, um an die Wahrheit zu gelangen: Der Vater von Max muss sich selber in die Nervenheilanstalt einweisen lassen, um den Täter persönlich auszuquetschen.

Klappentext:

Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Berghoff.
Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah.
Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt.
Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben: Er muss selbst zum Insassen werden.

Der Insasse
Um die Wahrheit zu finden, muss er seinen Verstand verlieren.

Erster Eindruck

Ich habe das Buch genauso heiß ersehnt wie im Grunde genommen alle anderen auch. Direkt am Erscheinungstag bin ich in die Buchhandlung meines Vertrauens gelaufen und habe mir ein Exemplar von Der Insasse gekauft. Das Buch sieht absolut großartig aus, auch wenn es, wie für Sebastian Fitzek Bücher üblich, eher im hochpreisigen Segment liegt. Mit 22,99 Euro ist das Buch alles andere als ein Schnapper, doch mit seiner Aufmachung, die tatsächlich aussieht wie das innere einer Gummizelle und sich auch so anfühlt, macht es das wieder wett. Doch so sehr ich mich auch auf das Lesen gefreut habe, es hat sehr lange gedauert, bis ich mit dem Buch richtig warm geworden bin. Ich habe einfach keinen flüssigen Lesefluss zustande gebracht und musste das Lesen zwischendurch immer wieder pausieren. Einer der Gründe dafür waren die Charaktere.

Die Charaktere

Wie viele Bücher von Sebastian Fitzek spielt auch Der Insasse in Berlin mit typischen Berliner Figuren, wie man ihnen tatsächlich auf den Straßen begegnen könnte. Wir haben beispielsweise den Vater von Max, Till Berghoff, einen Feuerwehrmann der seine Familie liebt, aber doch eher etwas grobmotorisch ist. Guido Tramnitz, der alle Klischees eines wahnsinnigen Mörders erfüllt und selber eine traumatische Vergangenheit hat, die seine eigenen Taten begründen soll. Mit Guido Tramnitz hatte ich leider aus genau diesem Grund meine Probleme. Tramnitz hatte selbst eine dramatische Vergangenheit, in der er gequält und gefoltert wurde, in der er zwischen Pornos und Gewalt aufgewachsen ist. Seine Vergangenheit wirkt beinahe schon zu abstrus und zu schrecklich, als das man ihm seine Taten böse nehmen kann. Es wurde alles gegeben, um seine Historie so furchtbar wie möglich zu schildern. Das schießt meiner Meinung nach oft maßlos über die Stränge. Ich hätte es viel unheimlicher gefunden, wenn Guido Tramnitz eine „normalere“ Vergangenheit gehabt hätte, denn damit wären wir dem Kern der Geschichte wesentlich näher gekommen: Jeder Mensch kann ein Monster sein.

Auch die Ärzte der Klinik haben viele Klischees bedient und wurden nur oberflächlich behandelt. Der Nebenhandlunsstrang von dem korrupten Arzt Kosov hat mich eigentlich das ganze Buch über recht kalt gelassen und mich eher in der Handlung gestört. Auf die anderen Insassen, neben Tramnitz, wurde außerdem recht wenig eingegangen, was ich sehr schade finde. Gerade in einer Nervenheilanstalt hätte man besonders viele interessante, skurrile Charaktere unterbringen können. Auch hat mich die Rechtsanwältin von Tramnitz, Pia, nicht glücklich gemacht. Ihre Geschichte wurde viel zu kurz und zu zusammenhangslos abgerissen. Ich hatte das Gefühl, dass ihr Charakter keine Tiefe hatte und habe aus diesem Grund auch ihre Handlungen und ihre Vorgehensweisen nicht richtig verstehen können.

Die Geschichte

Der Erzählstil der Geschichte wechselt zwischen unterschiedlichen Charakteren immer hin und her. Das sorgt zwar dafür, dass der Spannungsbogen hoch aufrecht erhalten wird, aber auch für reichlich Verwirrung beim Lesen. Manche der Charaktere hatten interessante Handlungsstränge als die anderen, weshalb mich diese Wechsel oft etwas irritiert haben. Im Wesentlichen geht es jedoch darum, den kleinen Max zu finden, tot oder lebendig. Neben der Suche nach Max erfährt Till jedoch auch noch andere Dinge über die Klinik, in der er sich aufhält, beispielsweise, dass die Ärzte korrupt sind, was es mit Tramnitz Vergangenheit auf sich hat oder auch was andere Eltern erlebt haben. Viele kleine Geschichten führen am Ende zu einer großen Auflösung, die etwas unvorhersehbar daher kam, mir am Ende aber doch gefallen hat.

Mein Fazit

Alles in allem habe ich das Buch als „gut“ befunden. Der Insasse kommt wieder sehr nah an die alten Fitzek Bücher ran, die gerade die Fans von Sebastian Fitzek sehr lieben. Ich persönlich habe jedoch auch an den neuen Büchern von ihm großen Gefallen gefunden, wie beispielweise AchtNacht, weshalb mich dieser „Rückschritt“ etwas verwirrt hat. Die Geschichte ist interessant, gut aufgebaut mit einem zufriedenstellenden Ende. Das einzige was mich beim Lesen gestört hat, sind leider viele der Charaktere, mit denen ich aus oben genannten Gründen nicht immer warm werden konnte. Obwohl es mich lange gebraucht hat, das Buch zu Ende zu lesen, hat es mir Spaß gemacht immer mal wieder einzelne Kapitel zu verschlingen.

Bewertung nach der nonsensente-Bewertungsskala:

Positiv Negativ

7
Gut!

Geschichte – 7
Spannung – 9 Anspruch – 7
Charaktere – 5

  • Guter Spannungsbogen
  • Interessanter Plottwist
  • Toller Schreibstil
  • Klarer Handlungsverlauf mit schönen Beschreibungen
  • Etwas konfuse Auflösung am Ende
  • Teils uninteressante Charaktere
  • Fragwürdig skizzierter Serienmörder
Sende
Benutzer-Bewertung
3.57 (7 Stimmen)
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Kommentare:3

  • 7. März 2019

    Liebe Sarah,

    deine Kritikpunkte kann ich serh gut verstehen, mir ging es da ganz ähnlich. Ich finde es aber sehr toll, dass du das auch so frei und ehrlich mit reinschreibst!
    Ich glaube, wenn ich den Herrn Fitzek als Person nicht so super sympathisch finden würde, würde ich wahrscheinlich auch keine Bücher mehr von ihm lesen. Aber für zwischendruch finde ich sie immer super 😉

    Liebste Grüße
    Jill

    antworten
  • 20. März 2019

    Immer wenn ich denke, ich habe die Story kapiert, hält Herr Fitzek noch ein paar Überraschungen bereit! Es ist schon sehr abgefahren, sich vorzustellen, dass sich jemand in eine psychiatrische Anstalt für geistesgestörte Verbrecher einschleusen lässt, um dem Entführer seines Sohnes ein paar Fragen nach dessen Verbleib zu stellen. So jedenfalls wird der Leser im Verlauf des Romans mit den Abgründen der menschlichen Seele im Bann gehalten – bis die Handlung eine überraschende Wendung nimmt, so dass am Schluss nichts mehr ist, wie man es sich mühsam erlesen hat! Fast ein wenig überkonstruiert, aber auf jeden Fall die Mühe wert, bis zum Finale durchzuhalten!

    Eines muss ich trotz aller Begeisterung anmerken: Einige Kapitel sind schon ziemlich harte Kost, also eher nichts für sehr junge Leser. Ansonsten gute Unterhaltung bei regelmäßigen Adrenalin – Stößen!

    antworten

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