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Buch Rezension: »I don’t have a gun«. Die Lebensgeschichte von Kurt Cobain von Marcel Feige

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Biografie Kurt Cobain

Als Sänger und Gitarrist der Band Nirvana wurde Kurt Donald Cobain berühmt. Seine wütenden und fantastischen Lieder hängen nach bis heute. Kurt Cobain prägte mit seiner Band die Grunge Musik wie kaum ein anderer. Doch es war ein harter Weg für den Musiker aus der Kleinstadt Aberdeen heraus bis auf die großen Bühnen dieser Welt. Sein Alter Ego Kurdt Kobain war nur allzu präsent. Marcel Feige erzählt in der Biografie »I don’t have a gun« die Lebengeschichte des Musikers auf eine einfühlsame und ehrliche Art und Weise.

Deutscher Titel  »I don’t have a gun«. Die Lebensgeschichte des Kurt Cobain
Genre Biografie
Autor Marcel Feige
Altersempfehlung ab 14 Jahren
Bindung Taschenbuch
Umfang  224 Seiten
Erschienen 03. März 2014
Verlag Gulliver von Beltz & Gelberg
ISBN 978-3407744708

Das Leben von Kurt Cobain

Kurt Donald Cobain wurde am 20. Februar 1967 in Aberdeen, Washington, geboren. Er ist der Sohn von Donald Leland Cobain und Wendy Elizabeth Fradenburg. Seine Eltern ließen sich scheiden als er selber neun Jahre alt war. Er war ein hyperaktives Kind und bekam deshalb schon früh Medikamente wie Ritalin verschrieben. Als Kind und als Jugendlicher wurde er oft zwischen seinen Verwandten und Freunden hin und her gereicht. Das führte dazu, dass er innerhalb von vier Jahren bei zehn verschiedenen Familien lebte und sich doch nirgendwo unterstützt, geliebt und Willkommen fühlte. In seiner Familie war Suizid stetig ein präsentes Thema: Drei seiner Großonkel haben sich selber das Leben genommen und Kurt selber stieß als Jugendlicher auf die Leiche eines Jungen aus der Nachbarschaft, der sich erhängt hatte.

Die ersten Musikversuche

Mit 14 Jahren bekam Kurt von seinem Onkel seine erste echte Gitarre. Kurz darauf lernte er Krist (manchmal auch Chris) Novoselic kennen, der später mit ihm in der Band Nirvana spielen würde. Doch bevor es zu Nirvana kam, versuchte sich Kurt in einigen anderen Band und Musikprojekten. Unter anderem spielte er mit Dale Grover, aus der Band The Melvins, in Fecal Matter, seiner ersten eigenen Band. Gleichzeitig wurde er von Buzz Osborne, Sänger und Gitarrist der Melvins, an die Indie- und Punkrockszene heran geführt.  Während dieser Zeit hatte Kurt nie viel Geld, viele Nebenjobs (unter anderem als Hausmeister an seiner alten Schule) und viel Kontakt zu Alkohol, Zigaretten und anderen Drogen. Schon früh begann er das erste Mal mit Heroin.

Beziehungen und Nirvana

Der Wendepunkt in dem Leben von Kurt Cobain war sein Umzug zu seiner damaligen Freundin Tracy Marander nach Olympia, Washington. Von Tracy würde später auch der Song About a Girl handeln. Von da an trat er in vielen verschiedenen Bands auf. Immer mit dabei war Chris Novoselic, die Drummer wechselten über die Jahre. Im Jahr 1987 entstand dann schließlich Nirvana, mit der er zu touren begann, erste Demo Tapes aufnahm und schlussendlich bei Sub Pop Records seinen ersten Plattenvertrag bekam. Kurt trennte sich in dieser Zeit von Tracy und lernte bald darauf Courtney Love kennen, die Sängerin der Band Hole war. Sie sollten später in Waikiki auf Hawaii heiraten und ein gemeinsames Kind, Frances Bean Cobain, bekommen.

Psychische und physische Probleme

Sein ganzes Leben lang hatte Cobain unter starken Margenproblemen und Margenschmerzen gelitten, für die die Ärzte keine Ursache finden konnten. Er nannte seine Krankheit daher selbst Cobain’s Disease. Diese Probleme wurden über die Jahre schlimmer und führten, neben einigen psychischen Problemen, dazu, dass er immer mehr Drogen, insbesondere Heroin, zu sich nahm. Die plötzliche Berühmtheit und der Andrang der Presse auf ihn machten das nicht besser. Er versuchte oft von der Droge los zu kommen. Erfolglos. Man sagt ihm einen ersten Selbstmordversuch in Rom zu. Cobain widersprach dieser Aussage und dementierte es als Versehen.

Untergang und Ende

Heute weiß man, dass Nirvana sich zu diesem Zeitpunkt unlängst aufgelöst hatte, was die anderen beiden Bandmitglieder, Dave Grohl und Chris Novoselic, aber erst viele Jahre später bestätigten. Kurt Cobain versuchte sich erneut in einem Entzug, flog aber schon bald aus der Anstalt. Für ihn wurde eine Vermisstenanzeige erstellt und ein Privatdetektiv wurde beauftragt ihn zu finden. Später, am 05. April 1994, fand ihn ein Elektriker im Haus der Cobains in Seattle mit einer Überdosis Heroin im Blut und mit einem Kopfschuss aus seiner Browning Auto-5-Selbstladefilnte. Bei ihm fand man auch einen Abschiedsbrief mit den Worten:

“It’s better to burn out than to fade away.”

Damit ist Kurt Cobain ein trauriges Mitglied des Klub 27 (auch: Club 27, Forever 27 Club), zu dem auch Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin und Jim Morrison gezählt werden. Allesamt namhaften Musiker, die in diesem Alter starben.

Buchrezension von »I don’t have a gun«

Erster Eindruck

Die Kapitel in dem Buch bestehen aus den Liedtexten aus den Songs von Nirvana. Wie beim Lesen deutlich wird, hat jeder einzelne Song einen tiefen Ankerpunkt in Kurt Cobains Leben gehabt. Das Leben von Kurt Cobain wird stilistisch nach und nach aufgearbeitet, wobei teilweise Dialoge und Zitate aus dem Leben von Kurt Cobain wiederzufinden sind. Alle benutzen Zitate haben ihre Quellverweise und ihre Daseinsberechtigung. Marcel Feige beruft sich auch häufig auf Zeichnungen und Schriftstücke, die der Musiker hinterlassen hat. Die beigefügten Fotos in dieser Biografie hat der Autor teilweise selbst geschossen, was für mich bedeutet, dass er sich wirklich die Zeit genommen hat, Cobains Leben und seine Lebensorte und Stationen besser zu verstehen. Das tut der Glaubwürdigkeit dieser Biografie sehr gut.

Recherche und Aufarbeitung

Marcel Feige hat sich bei der Recherche sehr viel Mühe gegeben und die Informationen klar strukturiert und aufgearbeitet. Besonders punkten kann er dabei mit seinem eigenen Wissen über Musik, was es dem Leser einfacher macht, den Zeitgeist dieser Generation zu verstehen. Die Musik steht in der Biografie ganz klar im Vordergrund. Die Zahlen, Daten und Fakten rund um Kurt Cobains Leben werden in einen klaren Zusammenhang gebracht. Dabei geht Marcel Feige sehr fürsorglich auf die Psyche des Musikers ein. Kapitel für Kapitel werden die Beweggründe von Kurt Cobain, seine Lebensstationen und auch seine Liedtexte in Einklang mit seinem Leben gebracht. Das alles ergibt ein sehr stimmiges, wenngleich auch trauriges, Gesamtbild dieser Ikone. Kurt Cobain war ein trauriger, vom Leben geprägter Mensch, der niemals eine Junkie Ikone sein wollte. Marcel Feige bringt das auf den Punkt.

Das Umfeld von Kurt Cobain

Mit den Personen in Kurts Leben, insbesondere mit den Frauen, wurde in diesem Buch sehr feinfühlig und respektvoll umgegangen. Jedem Musiker, der einmal – gleich wie kurz – mit Kurt zusammen in einer Band gespielt hat, jeder Person, die Kurt Cobain zeitweise in seinem Haus und seinem Leben aufgenommen hat, und jedem Menschen, der einen Einfluss auf das Leben dieses Mannes hatte, werden eigene Worte gewidmet. Marcel Feige dringt dabei viel tiefer in die Details ein, als viele andere Biografien es tun.

Mein Fazit

Ich persönlich finde diese Biografie absolut gelungen. Marcel Feige behandelt alle Figuren in diesem Werk mit sehr viel Feingefühl, ohne negativ über sie oder ihre Entscheidungen zu urteilen. Für das Buch wurde eine sehr gute Recherchearbeit geleistet und die recherchierten Informationen wurden sehr gut aufgearbeitet. Ich bin froh, dass in diesem Buch die Musik im Vordergrund steht, denn sie war es, die Kurt Cobain wirklich das ganze Leben lang wichtig war.

Jedem Nirvana Fan möchte ich dieses Buch nur ans Herz legen.

Bewertung nach der nonsensente-Bewertungsskala:

Positiv Negativ
10
Fantastisch!

Recherche – 10
Bilder – 10
Struktur – 9
Storytelling – 10
  • Gute Recherche
  • Angenehmer Schreibstil
  • Viel Musik Know-How
  • Respektvolle Beschreibung aller Personen
  • Klare Schlüsse
  • Hauptfokus liegt auf der Musik
  • Gut strukturiert
  • Das letzte Lebensjahr wurde sehr kurz gehalten
  • Gesamtnote in Sternen
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Benutzer-Bewertung
4.2 (5 Stimmen)
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