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Kritik an J. K. Rowling aufgrund transphober Äußerungen

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Die Buchautorin Joanne K. Rowling schafft es regelmäßig neue Schlagzeilen von sich selbst zu machen. Die Harry Potter Autorin ist berühmt – und mittlerweile berüchtigt – für ihren Twitter Account. Zuletzt sorgte sie mit ihren regelmäßigen Tweets für viel Aufruhr unter ihren sonst so treuen Fans. Seit einige Wochen fällt die Autorin nämlich vor allem wegen ihren transphoben Äußerungen auf.

Joanne K. Rowling sei eine Terf

Mit über 14,7 Millionen Twiiter-Followern spielt J. K. Rowling in der oberen Liga des sozialen Netzwerks. Ihre Reichweite ist beachtlich und deshalb sind ihre Tweets und dort getätigten Äußerungen umso kritischer zu hinterfragen. Doch wie passt das zusammen? Eigentlich stechen die Bücher von J. K. Rowling vor allem deshalb heraus, weil sie eine hohe Diversität zeigen. Die Charaktere in Harry Potter sind bunt, vielfältig, schrill und eben nicht alle perfekt. Genau das macht die Figuren so besonders und liebenswert. Man feierte die Bücher für ihren Abbau von Vorurteilen. Ganz anders als die Autorin es selbst anscheinend tut. Ihr selbst sagt man nach, sie seie eine Terf (Akronym für „Trans Exklusionistische Radikale Feministin“). Damit unterstellt man ihr, dass sie Transfrauen nicht als Frauen anerkennt. Was ist dran?

Sticheleien gegen geschlechtliche Minderheiten

Einen neuen Höhepunkt nahmen die Skandale und Diskussionen um die Buchautorin nach ihren Sticheleien gegen die trans Aktivistin Jennifer Finney Boylan. Anlass war die Kritik von Boylan an Rowling. Boylan kritisierte, dass Rowling einen offenen Brief unterschrieben hat, in dem liberal gesinnte Promis die gegenwärtige Debattenkultur kritisieren. Fokus dieser Angelegenheit ist, dass man heutzutage nicht Kontroverses mehr äußern könne, ohne dass es Rufe nach Vergeltung gebe. In den sozialen Netzwerken spricht man auch von der „Cancel Culture“. Schwierig ist Rowlings Unterschrift vor allem deshalb, weil die Autorin wiederholt behauptet hatte, dass trans Frauen keine echten Frauen sein. J. K. Rowling ging sogar so weit, die Hormonbehandlung zur Geschlechtsumwandlung mit der diskreditierten „Homo-Heilung“ gleichzusetzen. Boylan, die den eben erwähnten Brief eingangs auch erst unterschrieben hatte, sagte zur Debatte folgendes:

Ich wusste nicht, wer sonst noch diesen Brief unterzeichnet hatte. Ich dachte, ich stelle mich hinter eine wohlmeinende, wenn auch undeutliche Botschaft gegen Bloßstellen im Internet. Jetzt muss ich die Konsequenzen tragen. Es tut mir so leid.

Debattenkultur um Denk- und Sprechverbote

Doch worum geht es bei den Diskussionen wirklich? Thema und Grund für den offenen Brief sind die Klagen von Autoren und Schriftstellern, dass jedem, der mit seiner Meinung abweiche, immer häufiger Konsequenzen drohen würden. Unterschrieben haben rund 150 Intellektuelle und Prominente. Neben Rowling haben beispielsweise auch Daniel Kehlmann und Margaret Chomsky, Steven Punkter, Yascha Mounk oder Wynton Marsalis unterschrieben. Hauptkritikpunkt sei, dass immer mehr Redakteure entlassen würden, nur weil sie umstrittene Texte veröffentlichten, Bücher wegen Scheinauthentizität zurückgezogen werden würden und Journalisten nicht mehr alle Themen besprechen dürften.

LGBTI Aktivisten gegen J. K. Rowling

Das Problem, dass die LGBTI Community bei der Buchautorin sieht, sei aber weniger, dass sie behauptet, ein Redeverbot zu erhalten. Ganz im Gegenteil: J. K. Rowling hat aufgrund ihrer transphoben Äußerungen kein Redeverbot erhalten, sie wurde lediglich aufgrund ihrer Äußerungen kritisiert. Dies sein ein gutes Recht in einer freien Gesellschaft. Aktivisten sehen es als schwierig an, dass Rowling trans Menschen verunsichere und stigmatisieren würde. Trans Menschen sind laut Studien eine der gesellschaftlichen Gruppierungen, die am meisten gesellschaftliche Ablehnung erfahren, was nicht selten zu Depressionen und Suizid führt.

In ihren jüngsten Tweets richtet sich J.K. Rowling wieder gegen trans Menschen, indem sie die Überschrift eines Artikels mokiert, der eine „gleichere Post-Covid-19-Welt für menstruierende Personen“ forderte. Ihre passiv aggressiven Äußerungen sorgten dafür, dass Rowling nur Frauen, die ihre Periode bekommen, für echte Frauen halte. Das Timing, dass Rowling für ihre Tweets gewählt hat, ist bei der aktuellen Diskussion ebenfalls nicht sonderlich hilfreich. Rowlings Äußerungen und Sticheleien wurden nämlich genau in der Zeit gepostet, in der es weltweite Aufstände gegen Polizeigewalt und Rassismus gibt. Selbst Daniel Radcliffe distanzierte sich noch einmal öffentlich von den Äußerungen der Schöpferin seiner ikonischen Schauspielrolle. Er selbst entschuldigte sich für Rowlings Worte und betonte noch einmal, dass  Transfrauen auch Frauen seien.

Was denkst du über die aktuell stattfindenden Debatten im Bezug auf die „Cancel Culture“ und J. K. Rowlings transphobe Äußerungen? Ist die Autorin zu weit gegangen? Inwiefern hat unser heutiger Zeitgeist einen Einfluss auf das Verhalten und die Rezeption derartiger Äußerungen auf Social Media? 

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