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Namen für Charaktere festlegen

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Harry Potter. Mary Poppins. Tom Sawyer. Ein Name genügt und so gut wie jeder weiß, worum es sich handelt und erinnert sich im Bestfall auch noch an die Geschichte dahinter. Die Charaktere sind es, die einem Buch Leben einhauchen und es unvergesslich machen. Doch nicht nur die Charaktereigenschaften tragen zum Erfolg einer Romanfigur bei. So gut wie jeder Protagonist oder Held ist in gewisser Art und Weise mutig und besonders. Am Ende sind es die Namen, die sich in unsere Erinnerungen einbrennen und aus einem Statisten eine Figur in unserem Kopf formen, die wir nicht so schnell wieder vergessen werden.

Wieso Namen für Charaktere so wichtig sind

Menschen sind sehr auf Emotionen ausgelegt. Egal ob in Filmen, Videospielen oder auch Büchern, uns fällt es wesentlich leichter einen namenslosen, also uns unbekannten, Menschen zu hintergehen oder fallen zu lassen, als eine Figur, zu der wir bereits eine Beziehung aufgebaut haben. Auch beim FBI gibt es die Taktik, in einer Konfrontation mit einem Kriminellen diesen mit dessen echten Namen anzusprechen, um eine Bindung aufzubauen und die Wahrscheinlichkeit zu senken, selber angegriffen zu werden.

Bedeutung von Namen

Dass Menschen überhaupt Namen besitzen ist über die vergangenen Jahrhunderte in verschiedenen Kulturen gleichermaßen gewachsen. Während vor Hunderten von Jahren die Namen noch eine Umschreibung für Charaktereigenschaften waren, hat sich diese Bedeutung mittlerweile etwas verloren. Gerade bei den Indianern musste man sich seinen Namen noch verdienen. Berühmte indianische Namen sind beispielsweise Winnetou und Nscho-tschi auss den Romanen von Karl May, Pocahontas, die tatsächlich gelebt hat und durch die Disney-Adaption berühmt wurde, oder auch Tallulah, die Tochter von Bruce Willis. Winnetou beispielsweise bedeutet brennendes Wasser. Indianer bekamen ihre Namen nach besonders heldenhaften Taten, die diese beschrieben. Auch andere Kulturen haben dieses Phänomen erlebt. In manchen Ländern und Kulturkreisen gibt es noch heute strenge Regelungen bezüglich der Namensgebung. Ein Name verrät also mehr über die Herkunft eines Menschen, als man auf den ersten Blick glauben würde.

Heutzutage spielt die Bedeutung von Namen eine etwas kleinere Rolle. Wir benutzen Namen in erster Linie dafür, um Menschen voneinander zu unterscheiden. Aus diesem Grund geben auch viele Eltern ihren Kindern Doppelnamen, damit vermieden wird, dass der eigene Sohn oder die eigene Tochter irgendwann mal im Schulunterricht mit Max Mustermann 1 oder Max Mustermann A gerufen wird.

Stilmittel für die Namensgebung

Wenn es also daran geht, sich einen Namen für seinen eigenen Romanhelden auszudenken, sollte man die Bedeutung auf jeden Fall im Hinterkopf haben. Anhand der Bedeutung eines Namens lässt sich ein Charakter noch einmal genauer definieren. J. K. Rowling hat sich beispielsweise bewusst für den, in Großbritannien weit verbreiteten, Namen Harry Potter entschieden, damit Harry in den Büchern möglichst normal wirkt und sich mehr Menschen, obgleich seiner Zaubererkräfte, mit ihm identifizieren können. Suzanne Collins, die Autorin von Die Tribute von Panem, ist in genau das andere Extrem gegangen, und hat ihren Charakteren ausschließlich sehr ungewöhnliche Namen gegeben, um Verwechslungen mit Personen in der realen Welt oder in der Bücherwelt zu vermeiden. Bleibt man dann einmal bei dem Beispiel Harry Potter und sieht sich den Vornamen „Albus“ an, merkt man, dass dieser „weiß“ bedeutet, was gut Dumbledores Erscheinungsbild und Einstellung wiedergibt.

Doch auch Alliterationen können sehr einprägsam sein. Wenn Vorname und Nachname mit den gleichen Buchstaben beginnen, ist er für unser Gehirn leichter zu verarbeiten und leichter zu merken. Alliterationen kommen im realen Leben seltener vor. Sie haben etwas malerisches und heben eine Figur besonders hervor. Berühmte fiktionale Charaktere, deren Namen aus einer Alliteration besteht, sind beispielsweise Bibi Blocksberg oder auch Benjamin Blümchen. Gerade in Kindergeschichten wird dieser Stil häufig verwendet. Ähnlich verhält es sich mit der humorvollen Namensvergabe. Die berühmte schwedische Autorin Astrid Lindgren wollte beispielsweise, dass Kinder über den Namen ihrer Figur Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf lachen müssen. Der Name ist so außergewöhnlich und absurd, dass er einfach in Erinnerung bleibt.

Ebenfalls eine wichtige Rolle spielen die Assoziationen, die man mit einem Namen verbindet. Es ist nicht unklug, sich bei den Namen für Charaktere an Klischees zu bedienen. Mit den Vornamen Kevin oder Jacqueline werden häufig Menschen aus asozialen und ärmeren Verhältnissen in Verbindung gebracht. Diese Klischees können im eigenen Roman natürlich bedient werden.

Den richtigen Namen für Charaktere finden

Die Namensgebung für einen Charakter ist also wesentlich komplexer als sie auf den ersten Blick wirken mag. Ein Name sollte griffig, lustig, interessant, bedeutsam und leicht zu merken sein. Er muss zum Setting der eigenen Geschichte passen und darf trotzdem nicht zu stark nach Klischee schreien. Um sich inspirieren zu lassen helfen diverse Online Portale, die verschiedene Namen aufführen. Auch in Foren für werdende Eltern kann man sich vielerlei Inspiration holen. Reichlich Inspiration bietet normalerweise auch das eigene Leben.

Welche Charakternamen sind dir persönlich besonders in Erinnerung geblieben? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar mit deinen Lieblingsnamen aus Büchern.

Beitragsbild: © Free-Photos – pixabay.com

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