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Die Zeitungsente heute: Wortherkunft und berühmte Beispiele

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Wenn du dieser Seite schon eine Weile folgst, dann weißt du, dass Enten einen ganz großen Stellenwert auf nonsensente haben. Enten sind putzige Tiere, die in allerhand Redewendungen auftauchen. Tiere werden häufig in der Buchbranche als Synonym verwendet – sicherlich hast du auch schon einmal vom Eselsohr gehört. Hast auch du dich schon mal gefragt, was eine Zeitungsente eigentlich sein soll? Was für eine Bedeutung Tiere in der Buchbranche haben und was es mit der Zeitungsente auf sich hat, das erfährst du jetzt.

Begriffsherkunft und Bedeutung

Als Zeitungsente bezeichnet man eine Falschmeldung in der Zeitung, im Radio oder im Fernsehen. Eine Zeitungsente ist eine Geschichte, die nicht wahr ist. Heute ist man sich sehr uneinig darüber, woher diese Begrifflichkeit ursprünglich stammt. Auch ist nicht immer von der Zeitungsente die Rede, wenn man von Falschmeldungen redet.

Die Brüder Grimm haben zu ihrer Zeit mit der Aussage „So kömpts doch endlich dahin, das an stat des evangelii und seiner auslegung widerumb von blaw enten gepredigt wird“ die blaue Ente bekannt gemacht, die ebenfalls als Bezeichnungen für Falschmeldungen verwendet wird. Dabei handelte es sich um eine Adaption von Martin Luthers blauer Ente aus den Jahren 1483 – 1546, die er nutze, wenn er von Irrlehren sprach. Einige Jahrzehnte später, rund um 1840, entstand ein Kupferstich, der einen journalistischen Eiertanz zeigt:

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Quelle: © Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz 

Die Karikatur stammt von Andreas Geiger und zeigt einen Schreiberling mit seinen Werkzeugen sowie zwei Journal-Enten. Warum der Eiertanz schon damals mit einer Ente assoziiert wurde, lässt sich nicht mehr eindeutig klären. In der Tierwelt gilt die Ente als unzuverlässige Brüterin.

Schätzungsweise stammt die offizielle Bezeichnung jedoch aus dem 19. Jahrhundert und kommt ursprünglich aus dem Französischen. Damals hieß es donner des canards (‚Enten geben‘, ‚lügen‘) oder vendre des canards à moitié (‚Enten zur Hälfte verkaufen‘, ‚nicht die ganze Wahrheit sagen‘), wenn Lügen über die Presse verbreitet wurden. Doch auch schon vor dem Massenmedium Tageszeitung haben Enten ihren Weg in das Vokabular gefunden. Mittlerweile wird der Begriff canard auch im Englischen als das Wort Zeitungsente verstanden.

Die Zeitungsente heute

Mittlerweile wird der Begriff Zeitungsente kaum noch verwendet. Nichts desto trotz gibt es noch immer einige Medien, die sich der Zeitungsente bedienen. Beispielsweise veröffentlichte Paul Lindau in einem Artikel über das Pariser Argot folgende Anekdote:

„Die Landwirthschaftliche Zeitung veröffentlicht ein eigenthümliches Verfahren, um wilde Enten zu fangen. Man kocht eine starke und lange Eichel in einem Absud von Sennesblättern und Jalape. Die so zubereitete Eichel bindet man an einen dünnen, aber starken Faden in der Mitte fest und wirft sie darauf ins Wasser. Das Ende des Fadens behält man in der Hand und verbirgt sich. Die Ente schwimmt heran und verschluckt die Eichel; diese aber hat in ihrer Zubereitung eine starke purgative Wirkung und kommt sofort wieder zum Vorschein; darauf kommt eine andere Ente und verschluckt diese wiederum, eine dritte, eine vierte, und sofort. Sie reihen sich alle an demselben Faden auf. Man berichtet bei dieser Gelegenheit, daß ein Huisier in der Nähe von Guê-de-Chaussée 20 Enten auf diese Weise aufgereiht habe. Darauf flogen die Enten auf und nahmen den Huisier mit; der Strick riß und der unglückliche Jäger brach ein Bein.“ – zeno.org

Unter anderem hat auch der NDR 1 ein Radio-Spiel – die Entenjagd – entwickelt, in dem die Hörer verschiedene Schlagzeilen vorgelesen bekommen und erraten müssen, ob es sich dabei um eine Ente handelt oder nicht. Wenn sie alle Meldungen richtig einschätzen, dann bekommen sie von dem Radiosender einen Preis.

Berühmte Zeitungsenten

Noch immer werden Zeitungsenten veröffentlicht. Gerade im Zeitalter der digitalen Bearbeitungsmöglichkeiten und von Live-Plattformen wie Twitter lässt sich oft nicht mehr sagen, welche Nachrichten nun wahr und welche erfunden sind. Die Folgen sind oft schwerwiegend. Einige der bekanntesten Zeitungsenten habe ich im Nachfolgenden für dich aufgelistet:

Schlagzeile Eckdaten Folgen
Der Ku-Klux-Klan jetzt auch in Deutschland 1990er, Michael Born Michael Born verkaufte über 30 Magazinbeiträge an die deutsche Presse; einer davon handelte vom Ku-Klux-Klan in Deutschland. Die Geschichte war jedoch gefaked. Freunde von ihm hatten sich als Ku-Klux-Klan Mitglieder verkleidet, um ihn und seine Story erfolgreich zu machen.
Chruschtoschow ist tot 13, April 1963, 21:52 Uhr, dpa Innerhalb von 15 Minuten verbreitete sich der Bericht der sowjetische Ministerpräsident sei vier Tage vor seinem 70. Geburtstag an den Folgen einer akuten Hephocapalytirosises plötzlich verstorben weltweit. Das Echo war gigantisch.
Publitzer-Preis für Reportage über 8-jährigen Heroin-Junky 1982, Janet Cooke, Washington Post Die Washington Post verlieh einen Publitzer-Preis für eine Reportage über den heroinabhängigen 8-jährigen Jungen Jimmy. Leser der Zeitung baten daraufhin ihre Hilfe und Spenden an. Die Geschichte war jedoch rein erfunden.

Hast auch du schon einmal von einer Zeitungsente gehört oder gelesen? Was ist deine Meinung zu diesem Phänomen? Ich bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen!

Beitragsbild: © 2554813 – pixabay.com

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Kommentare:1

  • 17. Juli 2019

    „Zeitungsente“ bzw. „Ente“ sind so tolle Wörter, aber mittlerweile hört man sie eigentlich gar nicht mehr. Stattdessen ist alles „Fake News“. Danke, Trump….

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